Führungskräfte sind keine Coaches
Claudia Horner
„Coach mich nicht!“ – Warum Sie als Führungskraft kein Coach für Ihre Mitarbeiter:innen sein sollten.
Die zwei elementaren Säulen eines Coachings sind die Ebene und die Idee. Die Ebene beschreibt, dass ein Coaching immer auf Augenhöhe stattfindet, während die Idee zugrunde legt, dass ein Klient seine Themen und Herausforderungen selbst erkennen und hieraus Alternativen ableiten kann.
Begeben Sie sich als Führungskraft auf diese Ebene, bedeutet das auch, dass Sie einfach mal zuhören und einen bewertungsfreien Raum für Ihre Mitarbeiter:innen aufschließen; in ein ergebnisoffenes Gespräch, das an keinem bestimmten Ziel orientiert ist.
Üblicherweise ist dies aber gar nicht die Aufgabe einer Führungskraft. Warum?
Mitarbeiter:innen und Führungskräfte formen eine Beziehung, aus welcher automatisch Abhängigkeiten hervorgehen. Daraus resultiert ein Prozess scheinbarer Selbstoptimierung in Richtung der Mitarbeiter:innen, wodurch kein ergebnisoffener Raum möglich ist.
Zudem ist es fraglich, ob Sie als Führungskraft wirklich sicher sein können, dass kein Interessenkonflikt zwischen Ihren eigenen Interessen und den Zielen Ihrer Mitarbeiter:innen besteht.
Es ist also schlichtweg unmöglich, als Führungskraft tatsächlich völlig interessensfrei und neutral als Coach zu agieren.
Wie Coachingpionier Boudeweijn Vermeulen sagte: Der Erfolg eines Coachings steht und fällt mit der Selbstreflektiertheit des Coaches. Das ist auch ungemein brauchbar für Führungskräfte. Auch der Erfolg einer Führungskraft steht und fällt mit der Selbstreflektiertheit dieser.