Krisenkommunikation

Prof. Dr. Wolfgang Mühl-Benninghaus

Welche Auswirkungen hat dies auf das System Mensch?

Ein permanenter Zustand der Krise bedeutet für uns, dass wir permanent einem maßgeblichen Stressfaktor ausgesetzt sind. Wir unterscheiden nicht mehr zwischen Gefahr, Risiko oder Krise, sondern werfen alles in einen Topf, geben noch etwas Medien- und Politikeinfluss hinzu und rühren um.

Selbstfürsorge wird in diesem Gefüge zu einem essentiellen Faktor. Mitarbeiter:innen möchten sich wohl und verstanden fühlen – durch Kommunikation auf Augenhöhe, Zuhören und Akzeptieren. Sie brauchen eine ehrliche Führungskraft, die auch mal sagt: „Davon habe ich keine Ahnung, wir holen uns Unterstützung, gehen Schritt für Schritt voran und wahrscheinlich machen wir Fehler“. Allwissende, omnipotente Führungskräfte, die ihre Kontrolle nicht aufgeben möchten und mit Durchhalteparolen und Besserwisserei glänzen, sind hier hingegen nicht gefragt.

Trauen Sie Ihren Mitarbeiter:innen zu, dass Sie klare Worte verstehen und hören können. Dass Ihr Vertrauen sie motiviert, gut in dem zu sein, was sie tun. Hierbei gilt: Wenn Sie glauben, auf der Beziehungsebene ohnehin schon viel zu viel kommuniziert zu haben, dann ist es wahrscheinlich gerade genug.