Vertrauen

Claudia Horner

Warum kontrollierst du mich? Vertraust du mir etwa nicht?

 

Vertrauen ist nicht nur ein schwer zu greifendes, großes Wort, sondern auch ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Führung. Nicht zuletzt aus diesem Grund stehen Diskussionen zu diesem Thema bei vielen Unternehmen und Führungskräften wiederkehrend auf der Tagesordnung.

Heruntergebrochen auf das Wesentliche ist Vertrauen das, was die Beziehung zwischen zwei Menschen ausmacht – auf der Beziehungsebene. Führungskräfte sollten also beziehungsfähig sein  und nicht immer nur nach ihrem eigenen Kopf gehen, sondern auch mal andere Köpfe bestimmen lassen. Ohne eine Bewertung und mit Akzeptanz. – einfach mal lassen.

Denn wenn Ihre Mitarbeiter:innen Ihnen nicht vertrauen, dann werden sie sich nicht äußern, sollten sie Zweifel an einem bestimmten Vorhaben hegen. Durch fehlendes Vertrauen entwickeln sie eine Orientierungslosigkeit und ein Chaos, was dazu führt, dass sie wahnsinnig viel Kraft brauchen, um sich selbst in dieser Welt zu halten. Jetzt könnte man sagen: Wenn Vertrauen so stark an Risiko, Unsicherheit und Ängste gekoppelt ist, warum handeln wir dann nicht mehr Sicherheit in unserer Zusammenarbeit aus und füttern die Sachebene mit neuen Führungsprinzipien, Werten und Handbüchern.

Ganz einfach: Weil Vertrauen auf der Beziehungsebene stattfindet und nicht auf der Sachebene.

Wir alle haben Erlebnisse in unserem Leben, wo uns richtig vertraut wurde und uns, durch dieses entgegengebrachte Vertrauen, Flügel gewachsen sind. Denn was passiert, wenn uns jemand vertraut? Die Beziehung passt, wir können gemeinsam wachsen und voneinander lernen – egal ob beruflich oder privat. Das lässt sich nicht in ein Handbuch packen.